Normalerweise träumt eine Familie davon, sich ein Haus im Leben leisten und letztendlich bauen zu können. Nicht so in Zellerndorf: Hier entstanden gleich drei kleine Bauvolumina, die sich zu einem spannenden Komplex ergänzen und ein wahres Paradies für eine Familie darstellen.
Verantwortlich für die Planung und den Bau war das Wiener Architekturbüro franz zt gmbh. Das Einfamilienhaus wurde mit einer Urkunde für vorbildliches Bauen ausgezeichnet.
Absolut außergewöhnlich präsentiert sich die Gestalt des Einfamilienhauses: Ein horizontal ausgerichteter, eingeschossiger Kubus, der aufgrund seiner prägnanten Kolorierung Schwarz aus der Umgebung hervorbricht. Das Grundstück liegt in einer Siedlung, die von typischen Bauten, speziell von Einfamilienhäusern der 1970er-Jahre geprägt ist.
Das Gebäude kreiert durch die spezielle Positionierung der einzelnen Volumina seine eigene Umgebung. Die Natur wird stark in den Entwurf einbezogen.
Um Kosten zu sparen, wurden einige Aufgaben in Eigenleistung erfüllt. Die Mauer wurde aus Ziegelwänden hochgezogen und mit einer Steinwolldämmung versehen. Anschließend wurde die Oberfläche mit einer Plexiglasschicht versehen.
Der Aufbau des Komplexes setzt sich aus drei hintereinander aufgereihten Kuben zusammen. Diese stehen in einem gewissen Abstand zueinander und werden mithilfe eines gläsernen Gangs verbunden. Dieser Gang fädelt, wie das Band einer Perlenkette, die einzelnen Module auf und ragt über den Komplex hinaus. Jeder Baukörper hat eine eigenständige Funktion. Der erste dient dem Parken
, weil dieser eine Garage inkludiert, die Platz für zwei Fahrzeuge bietet. Der zweite wird als Wohnkubus genutzt. Hier finden sich die Küche, das Ess- und Wohnzimmer sowie ein Badezimmer. Der letzte beherbergt die privaten Schlaf- sowie Nassräume.
Der Garten des Hauses bietet der Familie, insbesondere den kleineren Bewohnern, eine große Auslauffläche. Ein langezogener Pool, der in den patiogleichen Ausschnitt gesetzt wurde, nimmt die Formensprache der Kuben stimmig auf.
Die Anordnung der Baukuben orientiert sich an der traditionellen Geschossbauweise. Diese verfügen in den meisten Fällen über drei Stockwerke, die sich im Keller, Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss gliedern. Hierbei erfüllt jede Etage eine andere Funktion, in den meisten Fällen: Lagern, Wohnen und Entspannen. Diese klassische Bauweise wurde hier übernommen, jedoch gestückelt und findet auf nur einer Ebene statt. Zusätzliche Inspiration lieferten bei diesem Projekt die landwirtschaftlichen Streckhöfe, die eine lineare, eingeschossige Struktur aufweisen.
Hier befinden wir uns im gläsernen Gang, der die einzelnen Module miteinander verbindet. Die enorme Länge des Flures lässt eine spannungsreiche Perspektive entstehen. Verstärkt wird der Effekt durch die längliche Anordnung der Hölzer an der Decke, die den geradlinigen Schlauch nochmals strecken.
Von außen wurde der Gang beidseitig von Weinreben bepflanzt, die speziell den Bauherren erfreuen. Zwischen den einzelnen Modulen entstehen Sicht- und windgeschützte Höfe, in denen sich ein Gemüsegarten und eine große Terrasse mit Pool anordnen.
Die Ausschiebung des Ganges wird hier deutlich und zeigt, dass er den privaten Kubus wie ein Speer durchbohrt. Hier ordnet sich eine gemütliche Lesenische an.
Das Haus bietet der Familie ein außergewöhnliches Raumkonzept sowie ein Leben mit direktem Bezug zur Natur, die auch im Haus stark präsent ist.
Weitere Anregungen zu einer schwarzen Fassade findet ihr in dem Ideenbuch: kleines, schwarzes Haus in Puchheim